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News-Roundup Februar
Themen: Igler-Sturmschäden, Amraser 3er-Verlängerung, Gleisbau-Grundablöse, Fahrersitze, Wechselstrom-Tw 4 der Stubaitalbahn, Ex-IVB-Trams in Lodz
02/02/2010
03/02/2010

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> Linie 6 wieder wegen Sturmschäden außer Gefecht (, zuletzt upgedatet )
Baum auf der Fahrleitung bei Aldrans

Die Linie 6 ist erneut wegen Baumwurfschäden außer Betrieb. Ein Föhnsturm hatte in der Nacht von 27. auf 28. Februar die Fahrleitungsanlagen an mehreren Stellen beschädigt.

Unterhalb der Station Aldrans, kurz oberhalb der Station Tantegert und kurz oberhalb von Schönruh sind diesmal Äste und Bäume in die Fahrleitung gefallen. Ausleger wurden beschädigt und verbogen, die Fahrleitung war bei einem Lokalaugenschein am Nachmittag des 28. februar jedoch nirgends gerissen oder lag am Boden. Teils waren die ins Gleis gefallenen Bäume auch bereits zersägt.

Die Linie 6 wird wegen der Schäden wieder mit über die Aldranser Landesstraße verkehrenden Schienenersatzverkehrbussen betrieben. Die voraussichtliche Dauer des Schienenersatzverkehrs ist noch nicht bekannt, es muss jedoch damit gerechnet werden, dass der Bahnbetrieb frühestens um den 5. März wieder aufgenommen werden kann.

Mehrere Bilder der Sturmschäden sind im Forum verfügbar.

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Seit 2. März ist die "Igler" wieder als Bahn unterwegs.

> Amraser Verlängerung der Linie 3 soll wieder auf Eis gelegt werden ()
Seit zehn Jahren bereits ist die Verlängerung der Linie 3 durch die Philippine-Welser-Straße im Gespräch, seit dem Vorjahr war sie konkret projektiert - strassenbahn.tk berichtete zuletzt im April 2009.

Die IVB hatten bereits 2007 ein Projekt ausgearbeitet, das 2009 baureif gemacht wurde, nachdem aus der Politik prinzipiell grünes Licht für die Umsetzung im Jahr 2010 signalisiert wurde.

Vorgeblich aufgrund einer Finanzierungslücke von geschätzt einer halben Million Euro soll das Amraser Verlängerungsprojekt nun jedoch nach dem Willen von Verkehrsstadtrat Walter Peer wieder auf unbestimmte Zeit verschoben werden.

Eine Entscheidung des Stadtsenats oder des Gemeinderates über die weitere Vorgehensweise ist noch ausständig.

> Brunecker Straße: Grund für Gleisbau gesichert ()
Der Gleisknoten beim Europahaus kann im Sommer wie vorgesehen neu gebaut werden. Das hat der Stadtsenat heute beschlossen.

Dem Beschluss war ein wochenlanges politisches Hick-Hack um die Vorgangsweise vorausgegangen. Politische und umsetzungstechnische Nachlässigkeiten hatten dazu geführt, dass das der Trasse im Weg stehende alte Bahnpostgebäude nicht rechtzeitig übernommen und geschleift werden konnte - siehe dazu auch die zahlreichen Presseberichte.

Der benötigte Grundstreifen wird durch die Stadt Innsbruck um 3,1 Millionen Euro, was laut Medienberichten das Zwei- bis Vierfache des in einem Enteignungsverfahren auszuzahlenden Betrages sein soll, vom Eigentümer, der Immobiliengesellschaft PEMA, angekauft. Am verbleibenden Grundstück soll ein Hochhausprojekt realisiert werden, das allerdings erst noch ein Wettbewerbs-Auswahlverfahren durchlaufen und den städtischen Bauausschuss passieren muss.

Das im Weg stehende alte Gebäude wird nun so schnell wie möglich entfernt, damit ab Juli, wie vorgesehen - strassenbahn.tk berichtete - der Neubau des Gleisknotens auf eigener Trasse mit Zulegen eines zweiten Gleises durch die Brunecker Straße durchgeführt werden kann.

> Problem mit Fahrersitzen soll gelöst werden ()
Die für die IVB eigens konstruierten dreh- und verschiebbaren Tram-Fahrersitze sorgen immer wieder für Probleme.

Die Konstruktionsweise moderner Straßenbahnen sieht den Fahrkartenverkauf durch das Fahrpersonal nicht mehr vor. Betriebe, die diesen Service trotzdem immer noch anbieten, müssen daher Sonderkonstruktionen in ihre Neufahrzeuge einbauen lassen. In Österreich betrifft dies derzeit Graz und Innsbruck.

Die Sitze der Flexity-Trams lassen sich auf einer Führungsschiene nach hinten verschieben und sind außerdem drehbar, so dass durch das eigens in die Fahrerkabinentüre eingebaute Verkaufsfenster Tickets ausgegeben werden können - eine Aufgabe, die heutzutage normalerweise Ticketautomaten übernehmen.

Seit jeher kommt es vor, dass Sitze sich kaum bewegen lassen. Die Fahrerin oder der Fahrer müssen sich dann extrem verrenken, wenn ein Verkaufsvorgang ansteht, was zum einen gesundheitsschädlich sein kann und andererseits den Zeitverlust durch den Fahrscheinverkauf noch vergrößert.

Aus diesem Grund ermitteln die IVB derzeit, in welchen Triebwagen diese Probleme auftreten. Das Fahrpersonal ist aufgefordert, bei jedem Dienstantritt der Leitstelle zu melden, ob der Sitz gut oder schlecht beweglich ist.
Nach Abschluss der Ermittlungen sollen entsprechende Maßnahmen gesetzt werden.

> Wechselstrom-Tw 4 der Stubaitalbahn: Umbau zu Beiwagen ()
Hauptzeichnung von AGsTb Tw 4
© Dr. Helmut Petrovitsch
Bitte anklicken zum Vergrößern!

Wie der bekannte Innsbrucker Eisenbahnhistoriker und Fachbuchautor Günter Denoth in einem Beitrag im Inntram-Forum ausführt, wurde der Wechselstrom-Triebwagen 4 der Stubaitalbahn nach Italien abgegeben und soll dort zu einem Beiwagen umgebaut werden.

Das Eisenbahnwesen würde damit, so Denoth, "einen wichtigen technikgeschichtlichen Baustein der Eisenbahnelektrifizierung in Tirol und Wegbereiter der modernen Wechselstromelektrifizierung in Europa" verlieren.

Denoth, ehemals langjähriges Vorstandsmitglied der Tiroler MuseumsBahnen, führt weiter aus, dass das im Jahr 1905 gebaute Fahrzeug ein Unikat sei, weil es als einziger Triebwagen extra für die Stubaitalbahn gebaut worden war und technisch deutlich von den noch erhaltenen Triebwagen 1 und 2 abweiche. Ein Umbau des Triebwagens in einen Beiwagen sei daher strikt abzulehnen, seine weitere Erhaltung in Innsbruck sei unbedingt anzustreben.

Seit 1983 steht der Triebwagen gut erhalten, aber nicht betriebsfähig als Exponat im Straßenbahnmuseum der Tiroler MuseumsBahnen. Ein Umbau der Triebwagen der Stubaitalbahn von 3000 V Wechselstrom auf 600 (inzwischen 900) V Gleichstrom war dort stets als mit vertretbarem finanziellem Aufwand nicht machbar angesehen worden. Wie Denoth in seinem Text schreibt, sei dieser aber sehr wohl möglich.

Nun wurde das Fahrzeug an die italienische Ferrovia Trento–Malè, einer rund 66 km langen Lokalbahn zwischen der Stadt Trient und dem Ort Marilleva, abgegeben. Durch den dort vorgesehenen Umbau zum Beiwagen einer Nostalgiegarnitur würde von dem historischen Exponat nichts mehr übrigbleiben. Mit Stichtag 5. Februar stand der Wagen allerdings noch in der Museumsremise in Wilten.

> Ex-IVB-Trams in Lodz ()
Der Sammelartikel zum Thema "IVB-Triebwagenserie 80 in Lodz" wird auch weiterhin aktualisiert werden, bis alle Fahrzeuge dieser Serie in Betrieb genommen sind.

Mit 2. Februar ist im Sammelartikel eine neue Meldung mit Foto hinzugekommen.

(mps)

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