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Tram-Ausbau: Die Einreichplanung Hötting-West
Vorbereitende Bauarbeiten haben bereits begonnen, Inbetriebnahme im Jahr 2016
11/08/2013

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Übersichtslagepläne der Einreichplanung 2013 Hötting-West

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Pläne: Stadt Innsbruck
Nach der notwendig gewordenen Trassenumlegung am Westkorridor entlang der Kranebitter Allee - strassenbahn.tk berichtete - und der Straffung des Bauzeitplanes für die gesamten bis jetzt beschlossenen Ausbaumaßnahmen des Tramnetzes ist seit wenigen Wochen die Einreichplanung (siehe Übersichtspläne Bild rechts) von Teilen des Gleisnetzes im westlichen Hötting fertig.
Nicht enthalten sind die Endstation Peerhofsiedlung, die zur Zeit noch umgeplant wird, und der Zwischenwendebahnhof Technik-West; diese Streckenabschnitte werden separat eingereicht.

Gebaut werden die hier gezeigten Gleisanlagen von 2014 bis 2016. Die Inbetriebnahme der verlängerten Linie 3 zu den Endstationen Technik-West und Peerhofsiedlung soll Ende 2016 erfolgen. Ab Ende 2018 werden beide Äste von der Linie 2/O übernommen, ab 2020 wird der Ast bis Technik-West nur noch von der Regiotramlinie nach Völs bedient.
Erste Bauarbeiten in Hötting-West haben bereits im Vormonat in der Technikerstraße und der Viktor-Franz-Hess-Straße begonnen.

Die Detail-Einreichplanung (Bild unten) folgt der 2011 politisch beschlossenen Funktionsplanung.

In der östlichen Technikerstraße verlaufen die Gleise zu etwa 60% getrennt vom Individualverkehr. In der westlichen Technikerstraße verlaufen in der ersten Ausbaustufe beide Gleise im Mischverkehr, ab 2020 mit Inbetriebnahme der Regiotram ist in Richtung Westen ein vom Individualverkehr getrennter Fahrweg vorgesehen. Zwischen Viktor-Franz-Hess-Straße und Peerhofsiedlung verläuft die Trasse fast ausschließlich im Mischverkehr.

Sämtliche Haltestellen sind auch hier für 56 Meter lange Züge in Doppeltraktion ausgelegt. Eine Sonderlösung wurde bei der Haltestelle Technik Richtung Zentrum gewählt, da dort von Bussen auch Stehzeiten abgewartet werden müssen.

Aufgrund von Erfahrungswerten aus dem Betrieb der bereits eröffneten Neubautrassen soll das Befahren der separaten Gleiskörper durch den Individualverkehr mittels physischer Fahrbahntrenner verhindert werden.





Detailplan der Einreichplanung 2013 Hötting-West

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Plan: Stadt Innsbruck, Ergänzungen: www.strassenbahn.tk
Meinung

Die Hoffnungen, bereits die Streckenabschnitte in Hötting-West nach geänderten Kriterien umsetzen zu können, hat sich leider nicht erfüllt.
Zu viel Asphalt, zu wenig vom Individualverkehr getrennte Eigentrassen und auch keine totale Neugestaltung des Straßenraums prägen bisher den Tram-Ausbau in Innsbruck. Neidvoll blickt man nach Frankreich, wo sich fast jede Tram-Neubautrasse als grünes Band in Form von Rasengleisen durch ganze Stadtviertel zieht.

2011 wurde die Funktionsplanung noch unter der damaligen Stadtregierung politisch beschlossen, und dieser politischen Vorgabe entsprechend die jetzt vorliegende Planung erstellt. Erst mit den Neubaustrecken westlich von Technik-West und östlich des Leipziger Platzes, die paradoxerweise weitgehend gleichzeitig gebaut werden, kann der neue Stil Einzug halten, dort sind auch lange Rasengleisabschnitte vorgesehen.

Dennoch ist es gelungen, aus den bisherigen Erfahrungen zu lernen und wichtige Detailverbesserungen einzubringen. In Hötting-West werden Radfahrende rechts der Gleistrassen überall genug Platz haben, an Ampeln wird es keine Wartezeiten geben, es gibt keine Parkspuren unmittelbar neben den Gleisen, und das Befahren der Tram-Spuren wird nicht mehr nur mit aufgemalten Sperrlinien unterbunden. An Stellen, an denen die Tram sich in den Mischverkehr einordnet, wird sichergestellt, dass der Individualverkehr benachrangt bleibt.
Auch die begleitende Grünraumgestaltung ist von vornherein integraler Teil der Baumaßnahmen.

Hier liegt also zumindest eine nächste Evolutionsstufe nach der stellenweise wirklich misslungenen und vor Nachbesserungsmaßnahmen stehenden Neubaustrecke Anichstraße bis Höttinger Au / West vor.
Man darf gespannt darauf sein, wie gut das funktionieren wird.
Manni Schneiderbauer

Hinweis: die finale Planung kann in Details von der Einreichplanung abweichen.

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(ibk,mps)

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